Der Bluthochdruck Ratgeber
Medizinisch fundiert - einfach erklärt - unabhängig und pharmafrei
Symptome
In den allermeisten Fällen verursacht Bluthochdruck überhaupt keine Symptome, der oder die Betroffene merkt nichts davon! Das macht die ganze Sache so gefährlich und ist der Grund dafür, daß Bluthochdruck auch ein "silent killer" genannt wird, ein stiller Mörder, der das Leben verkürzt ohne daß man vorher von ihm wußte. Insbesondere ein ständig erhöhter Blutdruck macht meistens keine Symptome, Blutdruckschwankungen dagegen schon viel eher!
Das erklärt auch, warum es Millionen von Menschen gibt, die von ihrem Bluthochdruck nichts wissen oder ihn verdrängen. Entweder sie lassen sich nie kontrollieren (das kann auch eine Apotheke, dafür muss man nicht zum Arzt!) oder sie finden die Beschäftigung damit nur lästig. Man muß sich in ihren Augen zu sehr anstrengen oder Tabletten schlucken und merkt selbst keine Verbesserung.
Die möglichen Bluthochdruck Symptome sind zahlreich und gleichzeitig unspezifisch, das heißt es gibt kein Symptom, das eindeutig auf Bluthochdruck hinweist. Doch es gibt einige, die gehäuft auf Bluthochdruck hinweisen können und bei denen man daher diesen kontrollieren sollte. Die folgende Aufzählung kann allerdings nicht vollständig sein.
Am bekanntesten sind womöglich Kopfschmerzen und Schwindel. Beides sind Symptome, die genauso bspw. durch eine Migräne und Innenohrprobleme ausgelöst werden können und auch durch eher niedrigen Blutdruck! Schwindel und oder Übelkeit gibt es auch bei Herzrhythmusstörungen!
Innere Unruhe, Gefühl der "Schwere": man kann nicht unbedingt benennen, was einen stört, aber irgendetwas ist los. Vielleicht "nur" zu hoher Blutdruck.
Nasenbluten - eine Blutdruckkontrolle ist vor allem bei älteren Personen Pflicht!
Herzklopfen - da ist neben der Blutdruckkontrolle der Blick auf den Puls wichtig. Genau so wie bei Schwindel kann das Herzklopfen durch Rhythmusstörungen ausgelöst werden. Da diese Episoden sehr kurz sein können, ist der eigene Griff zur Pulskontrolle wichtig (vorher mal üben!). So kann man dem Arzt wichtige Informationen liefern.
Ein "roter Kopf": eine mehr als gesunde Gesichtsfarbe tritt nicht selten bei denen auf, die einen deutlich zu hohen Blutdruck haben.
Luftnot oder beschwerliches Atmen in Ruhe oder bei leichten Anstrengungen: da bei körperlicher Anstrengung der Blutdruck steigt, ist man bei Bluthochdruck schneller an der eigenen körperlichen Obergrenze des Druckes. Doch Atemnot kann genauso bei Herzinfarkt, Lungenproblemen, Lungenembolie etc. auftreten.
Übelkeit gibt es natürlich auch durch viele andere Ursachen - aber eben womöglich auch durch Bluthochdruck. Gleiches gilt für Sehstörungen.
Wichtig ist folgendes: der Blutdruckwert allein sagt noch nicht viel über das akute Risiko aus und ist selbst kein "Symptom" - das ist eine recht neue Erkenntnis. Viele Ärzte kennen den Begriff der "hypertensiven Krise": das bezeichnet einen Blutdruckwert von systolisch >180 mmHg und/oder diastolisch >110 mmHg - und zwar ohne Symptome, die auf einen schweren Verlauf hinweisen (d.h. viele der oben genannten können dabei sein). Die meisten dieser Ärzte greifen dann schnell zu blutdrucksenkenden Maßnahmen und/oder weisen eventuell sogar ins Krankenhaus ein. 2016 hat eine Studie gezeigt (zu finden im Original hier), dass eine Einweisung hier eher schadet als nutzt und dass eine ruhige Senkung über 24-48 Stunden vollkommen ausreicht, das Ganze ambulant.
Ganz anders sieht es aber aus, wenn diese Blutdruckwerte mit schweren Symptomen einhergehen: akute Luftnot, die u.a. auf einen Herzinfarkt, akute Herzschwäche oder ein Lungenödem (="Wasser in der Lunge") hinweisen kann; starker Brustschmerz, der ebenso auf einen Herzinfarkt, aber auch einen inneren Riß in der Hauptschlagader hinweisen kann; neurologische Ausfälle wie Lähmungen, Benommenheit bis zum Koma, verschwommenes Sehen, was alles auf Hirnblutung, Schlaganfall oder Hirndruckerhöhung deuten kann - insbesondere auch bei Schwangeren! In allen solchen und ähnlichen(!) Fällen muss sofort der Notarzt alarmiert werden - und lieber einmal zu viel als einmal zu wenig!
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